Das Geschäft mit der Hilfe…
Wir sind sicher nicht die einzige Organisation, die im Senegal und in Mbodiene tätig ist und sicher nicht die mit dem meisten Geld. Aber je länger wir hier sind um so mehr zeigt sich, dass wir anders als die anderen sind.
Wir wurden vor kurzem darauf aufmerksam gemacht, dass eine andere Organisation in einer unserer Schulen tätig wurde und, statt zu fragen wo sie tätig werden können, einfach uns kopiert haben!
D.h. sie ließen sich die Rechnung über das von uns letztes Jahr gekaufte Schulmaterial geben und kauften einfach das gleiche nochmal. Und die von uns seit 2 Jahren mitfinanzierte Reise zur Ile de Gorée für die Schüler wollen sie jetzt übernehmen.
Seltsam, aber was solls….
Vor 2 Tagen war dann eine Übergabe von 40!! Koffern mitgebrachter Kleidung in der Schule geplant. (Bemerkung unseres Chauffeurs: Kommen die mit dem Privatjet?)
Wir haben uns das Ganze angesehen und waren schockiert!! Nicht nur dass extra ein Fest mit Musik und Tanz veranstaltet wurde, 50 Mitglieder des Vereins wurden mit Safari Bussen angekarrt und ließen sich feiern.
Ein eigens mitgebrachtes Fernsehteam filmte das Spektakel in dem die Bewohner von Mbodiene zu reinen Statisten degradiert wurden.
Der Anführer der Gruppe ließ sich feiern und machte vollmundige Versprechungen:
- ICH werde euch aus der Armut holen
- ICH werde eure Schule neu Aufbauen und verschönern
- ICH werde euch Kleidung und Uniformen geben, dass ihr stolz sein könnt
- ICH, ICH, ICH
Bis darauf, dass er uns kopiert hat und für ca 300€ Material gekauft hat ist noch nichts passiert.
Da kann man sich als Weißer nur fremdschämen. Und alle mit denen wir gesprochen haben waren da unserer Meinung!
Allem zum Trotz ist das für uns eine Bestätigung, dass wir auf dem richtigem Weg sind, ohne uns feiern zu lassen, sondern ein Teil der Gemeinschaft zu sein und stolz darauf hier mit wunderbaren Menschen arbeiten zu dürfen.